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Der Lange Abschied

David Bowie 1947 - 2016

Arbeiten von Heiner Biehn

Köln 2016

Mit dem Tod von David Bowie ist viel mehr zu Ende gegangen als das Leben eines sehr vielseitigen, individuellen und immer wieder aus sich selber schöpfenden Menschen. Es ist eine Epoche zu Ende gegangen. Die „David Bowie Epoche“.

Seine Schaffensjahre, von Mitte der 60er Jahre bis 2016 zu einer Epoche zu erklären, könnte man historisch mit den Ereignissen und Veränderungen begründen, die in diesen Jahren geschehen sind. So z.B. der Vietnamkrieg, die 68er, Friedens- und Umweltbewegung, der Zerfall des Ostblocks und der Beginn der medialen und digitalen Durchdringung des Alltags.

Ich denke aber, daß Bowies Musik an sich eine Epoche bildet. Er ist für mich der Musiker, der über fünf Jahrzehnte erfolgreich war und dabei die großen Genres der populären Musik (Blues, Beat, Rock’n Roll, Soul, Funk, Rock, New Wave, Electronic) und schließlich auch Jazz in sein Werk intergriert hat.

Aber es ist für mich auch meine ganz persönliche Epoche, denn mein Leben beginnt in den 60er Jahren. Bowies Musik und Person hat sich mit verschiedenen Abschnitten meines eigenen Lebens immer wieder eng verbunden. Erst mit seinem Tod ist mir diese besondere Bedeutung bewusst geworden. Daher kann die Leerstelle, das Vakuum welches durch seinen Tod entstanden ist, durch keinen anderen Musiker gefüllt werden. Es ist auch DIE LEERSTELLE, die aus dem Unfassbaren entsteht, wenn jemand geht, der einfach „immer da war.“

Eine Woche nach Bowie’s Tod begann ich, diesen Verlust, den Abschied künstlerisch zu verarbeiten und darzustellen. Fast alle Bilder sind spät abends oder nachts entstanden, zu seiner Musik, seinen Videos. Der ganze Schaffens-Prozess zog sich über ca. sechs Monate, bei fast „täglicher“ Arbeit. Nach allem was ich vorher beschrieben habe, ist die Bilderserie vor allem eins: Eine Würdigung und tiefe Verneigung vor dem Menschen David Bowie und seinem Lebenswerk.